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Achtsamkeit

„Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile noch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehen!“
Nun schaut der Geist nicht vorwärts, nicht zurück. Die Gegenwart allein – ist unser Glück.

Johann W. von Goethe, Faust

In Beziehung sein

„Sodann aber verlangt es einen Mal um Mal, seinem Mitmenschen zu danken, selbst wenn er nichts Besonderes für einen getan hat. Wofür denn? Dafür, daß er mir, wenn er mir begegnete, wirklich begegnet ist; daß er die Augen auftat und mich mit keinem anderen verwechselte; daß er die Ohren auftat und zuverlässig vernahm, was ich ihm zu sagen hatte; ja, daß er das auftat, was ich recht eigentlich anredete, das wohlverschlossene Herz.“ (Martin Buber)

Den Augenblick leben

„Das Gewahr sein öffnet uns die Augen. Das ist wichtig, denn um uns herum gibt es viele Welten, die wir gar nicht wahrnehmen. Wir können sie hier und jetzt erfahren, wenn wir den Automatismus in unserem Denken und Tun durchbrechen.

Natürlich gibt es äußere Umstände, die den Zugang zu diesen Welten des gegenwärtigen Augenblicks erleichtern – die Blume, das Bild, der Duft, die Sonne

Doch dazu gehört auch die Entscheidung, sich so oft wie möglich berühren zu lassen. Zuzulassen, daß das Leben uns anrührt, uns erschüttert. Dies ist ein freiwilliger Akt. Wir treffen die Entscheidung, die Pforten unseres Geistes für das zu öffnen, was da ist, statt uns hinter unseren Schutzwällen zu verschanzen: Gedankenkreisläufe, Überlegungen, Sicherheiten, Pläne.

Es ist ein Akt der Befreiung, Befreiung von Gedanken über Zukunft und Vergangenheit: Gewahrsein versetzt uns ganz in die Gegenwart. Befreiung von Wertungen: Das Gewahrsein führt uns in die gegenwärtige Situation.

Unser Geist ist überfüllt! Manchmal sind das wichtige und interessante Dinge, manchmal aber auch vollkommen nutzlose. Sie behindern unsere Sicht, sodaß wir unsere Verbindung mit der Welt nicht mehr klar sehen…..Die Vergangenheit ist wichtig, die Zukunft ist wichtig. Wenn wir hier die Gegenwart hervorheben, heißt das nicht, daß sie überlegen ist. Nur, daß sie zerbrechlicher ist, daß sie es ist, die geschützt werden muß….sie ist es, der wir den Raum geben müssen, indem sie existieren kann.
(Christophe André, Die schöne Kunst des Innehaltens)

 „Wenn du zu einem Mangobaum gehst, gehst du nicht dorthin, um die Blätter zu zählen. Steige in den Baum, pflücke dir eine Mango, und esse sie; dann wirst du über Mangos Bescheid wissen.“

Sri Ramakrishna